Sonntag, 20. März 2011

Flohzirkus, die zwote

Jahrmarktrummel ist famos.
Sensationen, riesig, groß!
"Groß" bringt's aber nicht allein.
Manch' Spektakel ist zwar klein,

schafft es dennoch zu entzücken
und den Seher zu beglücken.
So zum Beispiel jene Truppe
mit der kleinsten Zuckerpuppe,

die die Welt jemals gesehn!
Lola heißt sie. Und ist schön!
Hat zudem auch noch Niveau.
Das zumindest für 'nen Floh.

Auf der Bühne zeigt sie dann,
wie sie Salto springen kann.
Radelt mit dem Silberdraht-
Einrad auf dem Zwirnseil glatt!

Dreht zum Schluss noch Pirouetten.
Kann vor Beifall sich kaum retten.
Gut, dass Franco, der Dompteur,
zeigt, wo Lola ungefähr

im Moment zu sehen ist,
weil sie Millimeter misst.
Zwei, um ganz genau zu sein.
Für 'nen Floh ist das grad fein.

Zuseher können so ahnen,
wo gerad auf welchen Bahnen,
Lola ihre Runden dreht
oder - sich verbeugend - steht.

Dann - Applaus! - hüpft diese ab.
Macht die Bühne frei. Schwippschwapp!
Für drei starke Flohenkerle
mit einer Artistikperle.

Luigi, Diego und Paolo
springen Trio, Duo, Solo,
auch vom allerhöchsten Turm
- unter Trommelwirbelsturm!

Zieh'n mit ungeheurer Kraft
goldne Kutschen, fabelhaft!
Balancieren über Seile,
transportieren schwerste Teile

grad als wär'n sie leicht wie Luft.
"Sehen Sie nur" - Franco ruft -
"welche Eleganz und Kraft!
Ganz grandios, wie er das schafft,

unser kleiner Muskelmann!"
Und er hält die Lupe dran.
Durch das Glas sieht man Gewichte
- doch nichts von dem kleinen Wichte.

Dennoch - da bewegt sich was!
Na - vermutlich ist er das.
Stemmt die Hanteln rauf und runter.
Und im Zelt, da klatscht man munter.

Hat so was noch nie gesehn -
sagt man sich im Weitergehn.
(Eigentlich auch diesmal nicht.
Tja, vielleicht lag's ja am Licht....)





.floh-gedicht/zirkus-gedicht/flohzirkus-gedicht/artisten-gedicht: die amelie ´11
.bild: komposition und bearbeitung: die amelie `11
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